Am laufenden Band Folge: 24

Folge24
SendungAm laufenden Band
Datum23.10.1976
WochentagSa
GästeInge Meysel, Stephan Sulke, Wolfgang Völz, Berti Vogts, Jupp Kapellmann, Karl-Heinz Rummenigge, Sepp Maier, Christine Schuberth, Felix Dvorak, Josef Stingl
OriginaltitelAm laufenden Band
ProduktionslandBundesrepublik Deutschland
OriginalspracheDeutsch
Jahr(e)1974–1979, 2014
Länge90 Minuten
Episoden51
Ausstrahlungs-
turnus
monatlich mit Sommerpause
GenreSpielshow
IdeeMies Bouwman
RegieEkkehard Böhmer, Dieter Pröttel, Günther Hassert, Klaus Bertram, Franz Josef Gottlieb
ProduktionAlfred Biolek, Dieter Krap
MusikCornelis op den Zieken
ModerationRudi Carrell (1974–1979)
Jörg Pilawa (2014)
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 Am laufenden Band war eine der beliebtesten Unterhaltungsshows der 1970er Jahre im deutschen Fernsehen.

Sie wurde  von Rudi Carrell präsentiert.
Carrell gefiel die extrem erfolgreiche Show des niederländischen Fernsehens "Een van de acht" von Beginn an außerordentlich gut. So übernahm er mit Am laufenden Band deutsche Lizenzausgabe . Um eine einigermaßen, wenn auch nicht übertrieben aufwendige Sendung produzieren zu können, hielt Carrell den WDR als größten ARD-Sender für einen geeigneten Partner. So kam es zur Kooperation von WDR und Radio Bremen. Die Aufteilung sah im Wesentlichen vor, dass der WDR die Finanzierung übernahm und Radio Bremen das Studio stellte.
 Kandidaten
  • Das Spiel fand mit acht Kandidaten statt. Es handelte sich um vier Paare, wobei die Besonderheit darin bestand, dass es Verwandte aus unterschiedlichen Generationen sein mussten, beispielsweise Mutter und Sohn oder Oma und Enkelin. Dabei machte man 1976 einmal eine Ausnahme, bei der nur eineiige Zwillinge mitspielten und die Spiele darauf ausgerichtet waren.

Spiele
  • Drei Spielrunden dienten dazu, den Sieger zu ermitteln. In den ersten beiden Runden spielten jeweils zwei Paare gegeneinander, in der dritten Runde wurde aus den beiden Siegerpaaren ein Gewinner ermittelt.
  • Die ersten beiden Runden bestanden aus drei Spielen, wobei das erste stets ein Erkennungsspiel war. Zumeist musste von jedem Paar ein Spieler das Verhalten seines Partners vorhersagen, manchmal musste er ihn auch erkennen, beispielsweise am Händeschütteln. Beim zweiten Spiel gab es etwas zu erraten, und beim dritten Spiel mussten die Spieler selber in Aktion treten. Diese Leistung wurde mit Punkten bewertet, wobei 1, 2, 3 und 4 Punkte jeweils einmal vergeben wurden. Dafür war in den ersten Sendungen ein prominenter Gast zuständig, mit dem das Spiel verbunden war. Später ging man dann auf eine Bewertung durch das Publikum über, wozu jeder Sitzplatz mit einem Taster ausgestattet war.
  • Die dritte Runde bestand zunächst aus zwei Spielen, aus dem ein Paar als Sieger hervorging. Wer von den beiden dann Gewinner des Abends wurde, entschieden drei Fragen zur Tagesschau, die von einem prominenten Gast vorgetragen wurden. In der ersten Ausgabe handelte es sich um Karl-Heinz Köpcke, der die Tagesschau vor der Sendung gesprochen hatte und anschließend nach Bremen ins Studio geeilt war. Die Kandidaten hatten dazu gemeinsam die Tagesschau gesehen. Während des deutschen Herbsts 1977 wurde das Tagesschau-Spiel vorübergehend aus der Show genommen, weil die Tagesschau zeitweise fast nur aus Terorismus-Berichten bestand, die für eine Unterhaltungsshow nicht geeignet erschienen.

Das laufende Band
  • Der Gewinner durfte in einem asiatischen Korbstuhl Platz nehmen und die Gegenstände betrachten, die auf dem Förderband vor ihm passierten. Anschließend hatte der Gewinner 30 Sekunden Zeit, möglichst viele der Gegenstände aufzuzählen. Anschließend wurde eine Tonbandaufnahme davon abgespielt, damit die Mitarbeiter im Hintergrund genügend Zeit hatten, um die geratenen Preise herauszusuchen und auf die Bühne zu bringen.

Preise
  • Es gab symbolische und tatsächliche Preise, wobei mitunter nicht zu erkennen war, worum es sich handelte. Carrell erklärte stets die symbolischen Preise. In jeder Sendung war ein Würfel mit einem Fragezeichen dabei, der für einen Überraschungspreis in Höhe bis zu 5.000 DM stand.
  • Die vorher ausscheidenden Paare bekamen Trostpreise, wobei es sich zeitweise um ein Essen für die ganze Familie handelte, was die Idee einer generationsübergreifenden Show ebenfalls unterstreichen sollte
  •  Am laufenden Band wurde üblicherweise live ausgestrahlt. Eine Ausnahme machten die Silvestersendungen, welche man eine Woche vorher aufzeichnete
  •  Heinz Eckner
    Den seit 1968 an jeder Ausgabe der Rudi Carrell Show mitwirkenden Heinz Eckner übernahm Rudi ebenfalls. Er wurde sein Assistent, der die Kandidaten begleitete, den Punktezwischenstand verkündete und auch bei einigen Spielen mitmachte. Der Name Eckner ist damit genauso untrennbar mit Am laufenden Band verbunden wie Carrell. Eckner sagte über die Zusammenarbeit: „Ich habe mit ihm zwölf Jahre zusammengearbeitet. Wir waren Kollegen, aber keine Freunde.“– Heinz Eckner
  •  Ab Folge 38 wirkten drei Assistentinnen mit; eine davon war Marijke Amado, die damit ihre Fernsehkarriere begann.
  •  Alfred Biolekwurde der Produzent von Am laufenden Band. Als er 1978 seine eigene Show Bio’s Bahnhof bekam, gab er diese Funktion wieder ab.
  •  Da Am laufenden Band mit Beteiligung von SRG und ORF stattfand, unterstützte Kurt Felix die Kandidatensuche in der Schweiz
  •  Das Original Eén van de Acht hatte sich Mies Bouwman ausgedacht, sie präsentierte die Show auch. Carrell schlug ihr vor, sie solle 10.000 DM Lizenzgebühr verlangen, der WDR brauche die Show und werde es bezahlen. So kam es dann auch, wobei man sich auf den Standpunkt stellte, nur die ersten 20 Ausgaben übernahmen die Originalspiele, so dass man die Zahlungen dann einstellte, mit dieser Ansicht aber vor Gericht keinen Erfolg hatte.
  • The Generation Game
    Für Bouwman war es die erste Show, die sie ins Ausland verkaufen konnte. Die Show lief in Großbritannien von 1971 bis 1982 als The Generation Game, der Titel betonte, dass die Kandidatenpaare aus unterschiedlichen Generationen zusammengesetzt waren. Es kam auch zu Lizenzausgaben in Italien und Spanien.
     
  • Original
    Eén van de Acht lief von 1969 bis 1973 bei der VARA. Bei der Idee am Ende der Show die Preise auf einem Fließband am Kandidaten vorbeilaufen zu lassen, hat sie sich durch Die Rudi Carrell Show inspirieren lassen, als sie in einer Fabrik spielte und ein Fließband dazu genutzt wurde, Gegenstände zu präsentieren – was 1963 in einer niederländischen und drei Jahre später in einer deutschen Ausgabe vorkam. Damals transportierte das Fließband verschiedene Gegenstände und Carrell sang zu jedem etwas passendes und nannte es Schlager am laufenden Band. Rudi Carrell hielt Mies Bouwman für eine herausragende Moderatorin. Sie hielt die Kandidatenauswahl ebenfalls für wichtig:
     „Ich habe alle Kandidaten persönlich ausgesucht, das habe ich niemand anderem überlassen. Ich habe zuerst zwei Screentests mit ihnen gemacht und dann noch mal Leute aus meinem Team zu ihnen geschickt, um eine weitere Meinung einzuholen. Das war natürlich eine enorme Arbeit, das selbst zu machen, aber es lohnte sich definitiv.“
    – Mies Bouwman
    Mies Bouwman war Gast der neunten Ausgabe von Am laufenden Band.
    Rudi Carrell hatte an den Vorgaben nur sehr wenig geändert, auch das Fragezeichen als Überraschungspreis gab es bereits in Eén van de Acht. Der größte Unterschied bestand in den Fragen der letzten Runde. Im Original wurde die Allgemeinbildung überprüft, was mit einer Studioverdunkelung vonstattenging, zu welcher der Ausspruch Licht uit – Spot aan gehörte. Carrell hielt nichts von einem Quiz und hat deswegen nur überprüft, ob sich die Kandidaten an die Tagesschau erinnern konnten, die sie unmittelbar vor der Sendung gesehen hatten. Und der Spruch Licht aus – Spot an gehörte schon zu Ilja Richter und seiner Musiksendung Disco, weswegen er nicht übernommen werden konnte.

Bild: Rudi Carrell, 1976 Von Marvins21, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1308362
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Daten und Texte von Wikipedia

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