Auf Los geht's los - FOLGE: 01


  •  FOLGE:  01
  •  DATUM:  22.01.1977
  •  ORT:
    Fellbach, Schwabenlandhalle
  •  GÄSTE:
    Reinhard Mey, Helmut Schön
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 Showinfos:
Auf Los geht's los war eine Spielshow-Sendereihe des Südwestfunks im Deutschen Fernsehen (heute: Das Erste), deren Fernsehsendungen von 1977 bis 1986 an Samstagsabenden ausgestrahlt und von Joachim Fuchsberger moderiert wurden.


Das entscheidende Requisit der Show war eine große Punktmatrix-Leuchtanzeige mit 2 Zeilen à 16 Zeichen. Sie befand sich über den Sitzplätzen der Kandidaten. Sie diente vorrangig den Spielen, sie zeigte aber auch die Titel der Musikdarbietungen und am Anfang den Namen der Sendung in Laufschrift. Rechts und links unterhalb dieser Anzeige fanden sich die Displays der Punktestände, eine dreistellige Punktmatrix-Anzeige für den Gesamtstand, darunter eine zweistellige Klappanzeige und eine einstellige Punktmatrix-Anzeige als Zähler für die einzelnen Spiele. Unterhalb dieses Ensembles saßen die Kandidaten.
Rechts neben den Kandidaten befand sich eine Theke, die lediglich als Abstellplatz für ein Telefon diente. Dahinter stand eine Tafel für die Hitparade, über der eine Uhr, ebenfalls mit Punktmatrix-Anzeige, für die zeitbegrenzten Spiele angebracht war. Daneben wiederum befand sich die Showbühne.

Intro Gag

Die Sendungen begannen mit einer witzigen Situation vor oder während der Begrüßung


A–Z-Spiel

Das A–Z-Spiel war die zentrale Idee der Show; die erste Runde lag noch vor der Vorstellung der Kandidaten. Es mussten dabei Begriffe geraten werden: Fuchsberger nannte eine Umschreibung, etwa Instrument mit einem Ton (für Ahorn), und auf der Leuchtanzeige (sowie auf den Monitoren vor den Kandidaten) erschien für jeden Buchstaben des Begriffs ein Strich. Wusste niemand die Lösung sofort, was die Regel war, dann mussten Buchstaben gerufen werden. Fuchsberger nahm diese an, indem er sie wiederholte, und es ertönte entweder ein Summer, dann war der Buchstabe nicht enthalten, oder eine Glocke, dann ersetzte der betreffende Buchstabe die Striche an den entsprechenden Stellen. Meist konnte die teilweise ausgeschriebene Lösung dann erraten werden, wobei es mit zunehmender Länge auch Hilfen gab. Für jedes Erraten der fünf Begriffe gab es einen Punkt, angezeigt vom einstelligen Display.
Da man sich ursprünglich nicht sicher war, ob die Lösung für die Zuschauer am Fernsehgerät eingeblendet werden sollte oder nicht, stellte man in der ersten Sendung beide Varianten vor, worauf die meisten Zuschriften für Mitraten plädierten.
Viele Begriffe wurden von Zuschauern eingesandt; ihr Name und Wohnort ist dann mit der Umschreibung genannt worden.

Kandidatenvorstellung

Nach der ersten Runde stellte Fuchsberger die Kandidaten vor, wobei es auch kurze Einspielfilme zu sehen gab. Für die Spiele konnten sich nur Vereine aus einem vorgegebenen Bereich, beispielsweise Luftsport, bewerben. Es nahmen dann zwei Vereine mit jeweils drei Personen teil. Sie saßen an Pulten mit verdeckt eingebautem Monitor, in der Mitte zwischen ihnen befand sich ein Hocker für den Spielleiter.

Zuschauerrunde

Ab 1979 folgte darauf eine zweiminütige Zuschauerrunde des A-Z-Spiels mit Timeout (etwa wie beim Eishockey). Fuchsberger begab sich hierzu auf die Tribüne. Die Leuchtanzeige wurde am oberen Bildrand, eine Countdown-Uhr am unteren Bildrand eingeblendet. Die Uhr im Studio hinter der Theke lief selbstverständlich ebenfalls mit. Die beiden zweistelligen Anzeigen gaben dann den Punktestande an, für jeden erratenen Begriff gab es einen Punkt. Die Spielstände des A–Z-Spiels wurden abschließend mit dem des Zuschauerspiels multipliziert.

Hitparade

Für den Stargast inszenierte man eine Hitparade, für die sechs Titel zur Auswahl standen und kurz angespielt wurden. Der Gast musste einen Tipp abgeben, dann konnten die Zuschauer im Studio anrufen und die Nummer der gewünschten Darbietung wählen. Zuschauer im Ortsbereich kamen der Gerechtigkeit wegen ebenfalls nur mit Vorwahl durch.

Erste Showeinlage

Die erste Showeinlage gestalteten weniger bekannte Künstler, etwa ein Ballett. Diese erhielten mit etwa neun Minuten aber einen genauso großen Anteil an der Show wie der Stargast.

Zweite A-Z-Runde

Dann folgte die zweite Runde des A-Z-Spiels, das erneut aus 5 Begriffen bestand und ungefähr 4 Minuten in Anspruch nahm. Für jedes Erraten gab es erneut einen Punkt.

Prominentenrunde

Ursprünglich folgte jetzt eine Versteigerung von Prominenten. Dabei gaben Vereine Gebote ab, und wer den Zuschlag bekam, konnte die ersteigerte Person beispielsweise auf einem Feuerwehrball auftreten lassen.

Stargast

Dem Stargast-Auftritt ging ein Anruf von Statistik- und EDV-Fachmann Karl Engelke voraus, der das Endergebnis der Hitparade bekannt gab: Die drei meistgenannten Titel wurden mit ihren Prozentzahlen genannt und kamen dann zum Vortrag. Für die Begleitung sorgte stets das Tanzorchester des Südwestfunks.

Fernreise

Bei Auf Los geht's los gab es stets eine Fernreise mit feststehendem Abflugdatum zu gewinnen


Pantomime

Abschließend kam es zum Pantomime-Spiel, welches die beiden Vereine nacheinander im Stehen spielten, je eine Minute mit Timeout. Sie bekamen Kopfhörer mit lauter Musik aufgesetzt, die Zuschauer spielten den genannten Begriff vor, und für richtiges Erraten gab es 3 Punkte.

Gewinner

Der Verein mit den meisten Punkten gewann. Beide Vereine durften die 100-fache Punktzahl als DM-Betrag mit nach Hause nehmen, wobei es sich hierbei typischerweise um einen Betrag zwischen 4000 DM und 8000 DM handelte.


Veränderungen

Die zentrale Idee, das A-Z-Spiel, ist immer erhalten geblieben, ansonsten hat es aber im Laufe der Jahre weitreichende Änderungen gegeben. So spielten seit Anfang der achtziger Jahre nur noch vier Kandidaten für sich allein, die Spielstandanzeige befand sich jetzt an ihrem Pult. Die Kandidaten hatten immer am Sendetag Geburtstag, zusätzlich mussten sie ein weiteres Kriterium (z. B. rothaarig) erfüllen, das in einer vorherigen Sendung bekannt gegeben wurde. Beim Spiel Die neun Geschworenen saßen neun Zuschauer auf einer speziellen Tribüne und die Kandidaten mussten einschätzen, wie viele von ihnen einer von Fuchsberger vorgelesenen Behauptung zustimmen. Die Prominenten wurden dergestalt in die Sendung eingebaut, dass die Kandidaten eine Behauptung über sie mit ja oder nein beantworten mussten. Bei der Superchance durfte der Gewinner abschließend binnen 60 s eine zehnstufige Treppe besteigen, musste aber vor jedem Schritt erst eine Frage richtig beantworten.

Der Südwestfunk produzierte vom 22. Januar 1977 bis 15. März 1986 insgesamt 60 Sendungen. Dann fand die Sendereihe vorzeitig ein Ende, obwohl der Vertrag noch einige Ausgaben vorsah. Die letzte Sendung wurde ganz in den Dienst von UNICEF gestellt. Zum Ende der Sendung kam es, weil Fuchsberger zunehmend in die Kritik der Medien und der Zuschauer geraten war. Durch Bemerkungen hatte er in der damaligen Zeit Anstoß erregt und kam einer Absetzung der Sendung durch seinen Ausstieg zuvor.

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